Anonymes Bloggen?

LoL hat es m.E. auf den Punkt gebracht:

LoL zumindest geht es so. Sie ist noch nicht so weit, sämtliche Daten, Bilder etc. von sich um den Globus zu schicken. Wehrt sich auch, bis jetzt immer noch erfolgreich, dagegen, dass auf der Website ihrer Bibliothek neben den Kontaktdaten der MitarbeiterInnen auch noch jeweils ein Bilder geladen wird. Diese absolute Öffentlichkeit, über die man keinerlei Kontrolle mehr hat, der man sozusagen machtlos ausgeliefert ist, ist ihr im Moment doch noch zu abschreckend - und auch zu einseitig. Das heisst aber nicht, dass sie nicht zu dem auf diesem Blog Geschriebenem steht. Auch ist ihr Blog absolut kein wohlgehütetes Geheimnis, LoL hat keine Probleme damit, ihn ihrem Freundes- und Kollegenkreis mitzuteilen und ihre Identität preiszugeben. Viel wichtiger als die Identität ist ihr in erster Linie aber jeweils der Inhalt eines Blogs bzw. Posts. Und Kontakt zum jeweiligen Blogger lässt sich über den Blog ja sowieso problemlos herstellen, egal ob man nun weiss, wie die Person mit richtigem Namen heisst, oder nicht.
Es geht eben nicht darum, als Anonymling quasi die Blogsau rauszulassen, sondern die ohnehin viel zu viel und an zu vielen Orten präsente Ichigkeit etwas zurückzunehmen. Was, so meine Vermutung, dem Geschriebenen durchaus zugute kommt. Irgendwo steht bei Walter Benjamin, dass die Qualität seiner Texte darauf zurückzuführen sei, stets das "Ich" vermieden zu haben. Dorthin ist es sowieso ein weiter Weg :-)




 

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