Ein halbe Jahr ist fast vergangen, und die Leitung der Wiener Büchereien ist noch immer nicht nachbesetzt worden. Die Bewerbungsfrist ist schon längst abgelaufen, Hearings haben aber noch keine stattgefunden, es gibt auch keine Informationen, wann eine Entscheidung fallen soll.
Aus dem Rathaus ist zu hören, dass die zuständige Stadträtin einen längeren Urlaub plant.
Nun hat der Nächste das Handtuch geworfen: Auch der Personalchef der Büchereien verläßt die Büchereien. 
Auch hier ist die Frage der Nachfolge von einiger Brisanz. Denn für den Umgang mit 300 IndividualistInnen braucht es einiges an Improvisationsvermögen und an Sensibilität. Diese Fähigkeit und sein menschlicher Umgang auch in schwierigen Situationen war sicher mit ein Grund, dass der Druck von oben auf den Personalchef mehr und mehr verstärkt wurde. Denn solche Eigenschaften sind im modernen Personalmanagement gaga.
Dass der Betrieb aber gerade wegen seines den heutigen Konventionen nicht mehr entsprechenden Stils funktioniert hat, zählt nicht.
Er war übrigens der erste Personalchef, der bei Personalmangel einfach selber in die Zweigstellen gefahren ist und die Vertretung übernommen hat.
Es wird nicht leichter werden, das neue Jahr wird für die Büchereien grau beginnen.
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