Ich rette unser Klima

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"Globale Rettung im Buchformat" nennt es der Pressetext Austria, das Erzeugnis des grünen Landesrats Rudi Anschober. In diesem Buch wird zum einem an jenen Schauplätzen recherchiert, in denen demnächst und unvermeidbar die desaströsen Folgen des Klimawandels zu erleben sein werden, zum anderen, wie jeder Einzelne die Welt retten kann. Einige Hinweise in einem Interview mit der grüneneigenen Zeitschrift Planet, (leicht komprimiert):
oö.planet: Ist Klima retten für den Einzelnen nicht lästig?
Anschober: Nein, nicht lästig. Klima retten heißt verantwortungsbewusst handeln. Bei mir zu Hause gibt es nur Ökostrom. Wenn man nachts im Dunkeln durch das Haus geht, dann sieht man erst, wie viele Geräte auf Stand-by-Modus Strom verbrauchen. Die schalte ich heute alle aus. Das spart CO2 und senkt die Betriebskosten. Ich bleibe im Land. Wenn man um halb sechs Uhr früh rund um den Almsee spaziert, dann erlebt man eine einzigartige Stimmung, Feen und Kobolde zu sehen, das gibt’s.
Da haben wir sie wieder die Subjektivierung der Einzelnen unter einen Verantwortungsdruck, den sie nicht haben und auch nicht haben können, schon wegen der Größenverhältnisse im Vergleich zu den realen dezentralen Machthabereien. Die Botschaft ist einfach: der Einzelne ist schuld, wenn die Katastrophen kommen, und nicht deswegen vielleicht, weil er und sie zu wenig gekämpft haben gegen die Weltzerstörer, sondern weil der Bub schon wieder vergessen hat, das Licht abzudrehen und Mutti nicht sorgsam genug mit ihrem Haushaltsgeld umgeht, damit sie uns auch die klimarettenden Bioprodukte kaufen kann. Wenn er als Erwachsener wenigstens um den Almsee marschiert wäre, zu den Feen hin, der Bub, der dumme, dann tät heute alles ganz anders...

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