Da in den Zweigstellen der Wr. Büchereien nicht nur die Selbstverbucher, sondern auch die Internetschirme und die Opacs für die BenutzerInnen gelegentlich zu langen kontemplativen Minuten anregen, bis sich die gewünschten Seiten aufgebaut haben, war auch hier eine kleine Einsicht in die Innereien angebracht. Das Ergebnis ist wenig überraschend:
Die Internetschirme sind zwar etwas schneller als die Selbstverbucher -- AMD Athlon xp 3000+ mit einer CPU von 2100 MHz, ist nicht der letzte Schrei, aber ein solches Gerät mit 1024 MB Arbeitsspeicher und unter Verwendung einer ressourcenschonenden Oberfläche unter Linux läuft erfahrungsgemäß ganz gut
.
Die Büchereigeräte haben allerdings nur 187 MB Arbeitsspeicher. Von denen bleiben nach dem Start 9 MB zur freien Verfügung. Laufen tuts unter Wienux, das auf einem Debian 3.1 aufsetzt. Was ja kein Fehler wäre. Allerdings sind die Geräte so konfiguriert, dass es kein Automounten gibt, das heißt, bei jedem Überspielen auf USB-Stick oder Diskette muss gemountet werden, was theoretisch von den UserInnen selbst gemacht werden könnte, da auch eine Anleitung aufliegt, doch die wenigsten schaffen das, also müssen es die BibliothekarInnen machen. Beim nächsten Start ist der Mountpunkt natürlich wieder gelöscht. Das CD-Rom-Laufwerk ist gesperrt, somit kann weder gebrannt werden, was das vorhandene eh nicht könnte, noch können Dateien auf CD fürs Versenden per Mail oder zum Ausdrucken geholt werden.
Das Drucken. Es gibt einen einzigen Drucker, der sowohl die Ausdrucke von den internen PCs ausdruckt als auch die von den Publikumsschirmen. Die BenutzerInnen wühlen dann gegebenenfalls in internen Dokumenten bis sie die eigenen Ausdrucke finden. Umgekehrt wühlen die BibliothekarInnen in den UserInnendokumenten, die sie auch nichts angehen. Die Druckeinstellungen können von den UserInnen an den Publikumsgeräten verstellt werden. Was auch geschieht. Dann gibt es eine Menge fehlgeschlagener Druckaufträge, welche das Drucken auch dann weiter blockieren, wenn der richtige Drucker eingestellt wurde. Die Druckaufträge löschen können sie allerdings nicht, da müssen wieder die BibliothekarInnen eingreifen.
Das Geheimnis, warum Diskettenlaufwek und USB-Anschlüsse nicht automatisch beim Start gemountet werden, konnte bislang nicht gelüftet werden. Warum das CD-Rom-Laufwerk nicht aktiviert werden kann, schon. Das sei Absicht.
Dagegen wird es ein Rätsel bleiben, wieso es nicht möglich sein soll, den Zugriff auf die Druckereinstellungen für die normalen UserInnen zu sperren.
Vermutlich Zeitmangel aller EDV-Beschäftigten. Das gilt generell: immer mehr Geräte, immer mehr zusätzliche Aufgaben sowie Demotivierungskampagnen durch Fehlentscheidungen von oben.
Dass dies den Zeitaufwand in den Zweigstellen vervielfacht, ist eine andere Geschichte und nicht weiter zu beachten.
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