"Der Weltmeister strotzt vor Realismus",

weil ihm nicht entgangen ist, dass er eine bestimmte Zeit unterbieten wird müssen, um Olympiasieger zu werden. Von einem seiner Mitbewerber wiederum heißt es: "Der tote Vater läuft im Geiste immer mit". Kein Wunder, dass der es ziemlich eilig hat und ein Nervenbündel sein soll. Was ihn von einem dritten Bewerber unterscheidet, der "genau genommen ein fauler Hund" ist, weil er nur widerwillig so hundert Meter vor sich hinläuft und lieber zu Hause Video schaut.
"Georgische Therapie" dagegen betreiben zwei Brasilianerinnen, von denen die eine Georgien bereits zwei Mal besucht hat: sie nennen sich je zur Hälfte so, wie Georgien auf georgisch heißt und besiegten ein russisches Team in jenem Sport, der an den Gestaden des Wörthersees gerne vorgeführt wird, weil er wegen seiner Bekleidungsvorschriften dazu angetan ist, dass die meisten der zuschauenden Männer nicht imstande sind, sich auf den Verlauf des Wettbewerbs zu konzentrieren."Wir repräsentieren Georgien mit ganzem Herzen. Ich kämpfe für euch, wie ihr dort kämpft," meinte die Brasilianerin. Die eine unterlegene Russin tröstet sich für die Niederlage damit, dass sie ohnehin nicht gegen ein georgisches Team gespielt hätten, "sondern gegen brasilianische Freunde". Die andere ist aber echt sauer und meint: "Ich bin sicher, die wissen nicht einmal, wer georgischer Präsident ist."
Und die Österreicherinnen? Sie gaben sich, was in dieser Sportart ja aufgrund des angeordneten Outfits eher unerwünscht ist, nämlich "keine Blöße", und hechteten sich körperbetont in die nächste Runde.
Noch nicht weitergehechtet hat sich einer der wenigen österreichischen Fußballvereine, der noch in einem europäischen Bewerb steht, aber immerhin: "Sturm drängt weiter nach Europa". Aber auch hier spuckt Georgien in die drängende Suppe: ein Abwehrspieler mit dem herkunftsverratenden Namen Schaschiaschwili verursachte ein Verlusttor und wurde ausgetauscht: "Vielleicht war er doch durch die Kriegswirren in seiner Heimat belastet" mutmaßt der Sportredakteur. Womit die Frühstückslektüre der Sportseiten des "Mariähimmelfahrt"-"Kuriers" ihren erschütternden Abschluss gefunden hat.

Trackback URL:
https://haftgrund.twoday.net/stories/5125499/modTrackback