Schmutzige Geschichte

Der Auseinandersetzung um die Stundenkürzungen des Reinigungspersonals bei den Büchereien findet sich auch in einem Artikel auf der gewerkschaftlichen Website www.kiv.at
Hier Ausschnitte daraus:
Von einem Tag auf den anderen erfahren in den Büchereien tätige Putzfrauen von ihrer Dienstaufsicht, der MA 34, dass ihre Arbeitszeiten gekürzt werden und sie noch zusätzliche Stellen zu betreuen haben ...
Die finanziellen Verluste sind zum Teil erheblich und doppelt schwerwiegend, da es sich um einen Niedriglohnbereich handelt, in dem ausschließlich Frauen tätig sind, deren soziale Lage oftmals mehr als prekär ist.


Dienststellenleiter mutiert zum Gewerkschafter
Im Hauptausschuss wird von der Minderheitsfraktion der Tagesordnungspunkt zum Thema Reinigungskräfte eingebracht.
Nach der Darstellung der Sachlage durch einen Vertreter dieser Fraktion erfolgt die Antwort durch - Josef N., dem Vorgesetzten des Reinigungspersonals.
  • Der Dienststellenleiter ist zum Gewerkschafter mutiert,
  • der Senatsrat zum Genossen
  • und Herr Josef zum Pepi.
Denn N. hat nicht nur, wie viele andere aus der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter, von der Personalvertretung kommend, seine magistratische Karriere gestartet, sondern wirkt weiterhin als Personalvertreter und Gewerkschafter in der Exekutive des Hauptausschusses.

Schreibtischtäter

Es ist allgemein bekannt, dass in Zeiten langdauernder Massenarbeitslosigkeit in personalintensiven Bereichen, wie der Reinigungsbranche, ein brutaler Lohndruck und ein erbarmungsloses Disziplinarregime herrschen.

Man kann davon ausgehen, dass dies den Mitgliedern des Wiener Gemeinderates nicht verborgen geblieben ist. Insbesondere nicht den janusköpfigen Gemeinderäten, die gleichzeitig Gewerkschaftsfunktionäre sind.

Künftig "marktkonform" reinigen lassen

Sie wissen alle, was es für Folgen hat, wenn die für die Gebäudereinigung zuständige Magistratsabteilung damit beauftragt wird, künftig "marktkonform" reinigen zu lassen.

Auch die Magistratsdirektion und das Personalmanagement wissen, dass die ständigen Drohungen, den Reinigungsbereich auszulagern, die MA 34 dazu zwingt, um über 4 Millionen Euro jährlich die Personalkosten zu drücken.
Die sozialdemokratischen Gewerkschafter und Personalvertreter wissen, dass das Reinigungspersonal in der MA 34 Angst vor Kündigung, Angst vor Stundenkürzungen, Angst vor dem im Hauptausschuss sitzenden Dienststellenleiter hat.

Nichts geschieht.

"Wir tragen den Markt in die Organisation" heißt es im "Entwicklungsbericht 2003-05" der MA 34. Darinnen sind viele Bilder zu sehen von Stadtrat, Dienststellenleiter, Objektmanager  - lauter kräftige Herren, wie aus einer gemeinsamen Box entsprungen.

Auf einem Bild sieht man auch einige Putzfrauen. "Wir tragen unsere Haut zu Markte" steht nicht dabei.

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