veni vidi vista. Die Schau must go on.

Ich kam, ich schaute, und was ich sah, war Vista. Natürlich wurde der neue PC mit vorinstalliertem Vista geliefert. Der Versuch, mit vistaeigenen Mitteln Partitionen freizuschaufeln für FAT32, gelang mal nicht. Da hab ich erst mal geschaut, mich aber nicht sonderlich gewundert. Probieren, ob XP dazu zu installieren geht. Also die XP-Scheibe vom anderen PC reingelegt und - visda teifi hom wü - das nächste blöde Schaun: geht nur mit dem anderen Fabrikat. Könnte noch den Zweitausender nehmen, der hat aber irgendwie beim Installieren immer Manderln gemacht, ich glaub, der braucht ein Achtunneunziger vorher. Aber das Achtunneunziger braucht sicher ein Fünfunneunziger, daran kann ich mich noch erinnern und bis ich die Scheiberln zusammengesucht habe, schwimmt sicher schon Vienna mit dem Cover nach oben die Donau runter.
O.k., her mit Suse. Partitionierte wie gewollt, ließ sich mit einigen Mätzchen, die mich misstrauisch hätten machen sollen, installieren, startete auch, fand aber keine Verbindung zum Internet. Die Überprüfung der Eintragungen zeigten, dass Suse sich sowas von nicht ausgekannt hatte, was es machen sollte, dabei hat es sich auf den anderen Rechnern schon mehrmals, ohne nur mit dem digitalen Wimper zu zucken, installieren und verbinden lassen. Nach der Korrektur der Einträge - nix da. Kein Internet. O.k., starte ich über den Grub dann das noch immer da seiende Vista und such mir Hilfen. Vista startete nicht, sondern ließ mir mit seinen kryptischen Fehlermeldung was anschauen, was ich nicht kapierte. Unter den Tisch gekrochen, umgesteckt und mit dem alten Kübel flennend zu Tante Google, die mir streng aber ausführlich erklärte, dass Vistas Bootmanager anders sei als die früheren Versionen und von Grub gerne überschrieben werde, wenn man nicht aufpasse. "Schau, Vista!", sagte ich, "es war ein kurzes Gastspiel, es hat mich nur wenig gefreut, jedenfalls: ¡ hasta la vista, altes baby! Und foi ned!"
Eigentlich brauch ich eh nur Achtundneunziger für die wenigen Windowsanwendungen, die ich noch verwende. Also stecke ich die Startdiskette ins Diskettenlaufwerk und installiere es in Gottes Namen. Welches Diskettenlaufwerk? Eben.
Linux will immer noch nicht ins Internet, mit einigen Eintragungen im Grub kann ich dann aber ein recht zerschossenes Vista aufmachen und nach einigem hin und her sogar das Factory Image starten.
Erniedrigt und beleidigt sah ich Vista bei der Wiederherstellung zu und erlebte den puren Selbsthass, als ich Glücksgefühle in mir wallen spürte, als der Vista-Eröffnungsbildschirm mich nach 10 Tagen wieder begrüßte. Denn das oben Beschriebene hat natürlich mit zahlreichen Unterbrechungen stattgefunden und auch die einzelnen Schritte waren für sich schon Zeitkiller. Die Politiker sollten bei ihren geplanten Pensionszeitverkürzungen mal überlegen, wie die Nettolebenserwartung eigentlich ausschaut, wenn man jene Zeit als tote Zeit rechnet, die von Microsoft beansprucht wird. Ich vermute, dann sind wir bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung, die jenen der Menschen irgendwann im 17. Jahrhundert entspricht.
Was Windows aus Menschen alles machen kann!
Wenn nicht Kill-Bill-Wartke gewesen wäre, hätte ich wohl nimmer mehr Trost gefunden in diesem meinem zeitlich devastierten (devistaierten?) Leben.
Und jetzt geh ich an die Sachen, die mich seit 10 Tage vorwurfsvoll anvisieren, anvisitieren, anstieren ...
Aunque la mona se vista de seda, mona se queda.

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