Advent im Oktober

Wenn die Serotonin-Hemmer nicht greifen und die Lichttherapie nicht wirkt, wenn selbst morgendliche Sonnenstrahlen als graue Masse daher kommen, dann ist Adventzeit im frühen Herbst. Wenn die gallischen Dörfer des Inneren vergeblich auf den Zaubertrank warten, jedes Ableben als das dumme "Carpe Diem" die Schläfen zerdeppert, dann ist jene Zeit, in der jeder Romanschluss als dilettantisch erscheint und politische Ereignisse ausschließlich als Wiedergänger daherkommen: der Pöbel triumphiert und die Linke versagt. Doch kein messianisches Recycling ist zu erwarten, sondern ein Advent, der sich in die Kalten Tage des Februars hineinzieht, ins Posthistoire  des utopischen Geistes.
Vielleicht hat Hofer die Lebkuchen schon im Angebot.





Trackback URL:
https://haftgrund.twoday.net/stories/5257374/modTrackback