Im Jahr 2003 wurden im Auftrag der zuständigen Stadträtin die Lehrlingsbüchereien aus dem Verband der Büchereien entfernt und mit unausgebildeten ehrenamtlichen Kräften auf Schmalspurbasis weitergeführt. Auch den PatientInnenbüchereien ging es an den Kragen: Die PatientInnenbücherei im Allgemeinen Krankenhaus Wien wurde trotz beeindruckenden Aufschwungs der Entlehnzahlen und der BenutzerInnenfrequenz unter anderem mit der Begründung gesperrt, dass das AKH dringend eine Apotheke brauche.
In einem Artikel in einer alternativen Gewerkschaftszeitung ist damals unter der Überschrift "Matto regiert" geschrieben worden:
Lehrlingsbüchereien werden enthirnt, bzw. einem Zombiedasein zugeführt, die AKH-Spitalsbüchereien werden von Büchern entleert und der Pharmazie in Gestalt einer Apotheke überantwortet (no books but drugs), einzig im "Sozialmedizinischen Zentrum Ost" gibt es eine insofern akzeptable Lösung, als die Leitung der SMZO den Büchereibetrieb aufrecht erhalten will. Solang sie will ...
(Nachtrag: Auch diese PatientInnenbücherei ist inzwischen gesperrt worden - Geldmangel natürlich).
Die Räumlichkeiten der AKH-Bücherei dämmerten dann viereinhalb Jahre vor sich hin, nun werden sie wachgeküsst:
Aus dem Amtsblatt der Stadt Wien MA 40-1-9639/07
Kundmachung
Frau Mag.pharm. U.F., Apothekerin, hat um die Erteilung der Konzession zum Betrieb einer neu zu errichtenden öffentlichen Apotheke im 9. Wiener Gemeindebezirk mit dem nachstehenden angeführten Standort angesucht: „Hauptgebäude des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Wien."
Die voraussichtliche Betriebsstätte soll sich in Wien 9, Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien, ehemalige Patientenbibliothek, befinden.
Erschienen in der Wiener Zeitung am 12.01.2008 |
Vielen Dank an
"Mr. Linksblock", der den Hinweis gepostet hat und an jene Bibliothekarin aus Fünfhaus, die beim Sonntagsfrühstück das Amtsblatt liest!