Leidbild? Mit Übermalungsevent

Den MitarbeiterInnen der Friedhöfe scheint nichts erspart zu bleiben. Aus der Mitarbeiterzeitung "Wien aktuell" (gekürzt):
    Unsere Friedhöfe – mehr als nur Begräbnisstätte: Unter diesem Motto steht das neue Leitbild, das von der Dienststelle gemeinsam mit den MitarbeiterInnen der MA 43 erarbeitet worden ist.
    Bis zu 600 MitarbeiterInnen sind im Einsatz, um Gräber zu vergeben, Beerdigungen durchzuführen und Wege, Alleen und Grünanlagen sowie Aufbahrungshallen und Kirchen, Friedhofskreuze, historische Gebäude und Kulturdenkmäler zu erhalten.
    Leitbild als interne Orientierung
    Diese vielfältigen Aufgaben auf den Friedhöfen und in den eigenen Betrieben galt es im Juni 2005 von der MA 43 zu beschreiben. Innerhalb nur eines Monats wurde ein neues, modernes Leitbild formuliert. „Dieser Leitbildprozess war durch sehr intensive Arbeitssitzungen geprägt“. In einem Workshop mit 36 MitarbeiterInnen wurden fünf Themenbereiche erarbeitet. Das Leitbild umfasst die Schwerpunkte „Aufgaben“, „Verantwortung“, „Betriebe“, „KundInnen und PartnerInnen“ und „Unternehmenskultur“. „Auf Basis des Workshops und durch weitere Anregungen, die per E-Mail und Post bei der Dienststelle eingelangt sind, wurde das Leitbild von einem 14-köpfigen Kernteam formuliert“Das Ergebnis soll sowohl Orientierung für die Dienststelle intern als auch für die Öffentlichkeit bieten“, erzählt G.H, die als Moderatorin dieses Prozesses die MA 43 bei ihrem Vorhaben begleitete.

    Zu jedem Themenbereich wurden Leitsätze formuliert, die täglich umgesetzt werden sollen. "Regelmäßig werden Infotage auf den Friedhöfen veranstaltet, an denen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im persönlichen Gespräch direkt vor Ort auf die Fragen unserer Kundinnen und Kunden eingehen“„Neben den klaren Vorgaben seitens des Dienststellenleiters war der Einsatz seitens der MitarbeiterInnen ausschlaggebend für das Gelingen dieses Projektes“, freut sich G.H von der MDO-Konzerncontrolling.
    Passend zum Motto „… mehr als nur Begräbnisstätte“ ist für die MitarbeiterInnen der MA 43 im Rahmen der Ausstellung der Künstlerin Yoly Maurer ein Übermalungsevent geplant.
      Die MitarbeiterInnen haben die Möglichkeit, ein Bild der Künstlerin zu übermalen und somit künstlerisch zu verändern. Dieses „neue“ Bild wird dann in den Verwaltungsräumlichkeiten des Zentralfriedhofes zu sehen sein.
    „ Es freut mich ganz besonders, dass die Kolleginnen und Kollegen so engagiert an der Erstellung unseres Leitbildes mitgearbeitet haben. Durch diese interne Diskussion konnte ein neues Verständnis für unsere Zielerreichung entstehen."
    Info: Übermalungsevent, 3. November, 17 Uhr, Tor 2, Halle 2, Zentralfriedhof
"Es lebe der Zentralfriedhof" (Ambros)

Unternehmen lehren Eltern Stresskompetenzen

Gruppencoaching als Teil der Personalentwicklung, zum Wohl der Firma, der Eltern und ihrer Kinder

Kann die Energie zwischen Beruf und Familie harmonischer verteilt werden?
    "Jedes Unternehmen sollte seine Mitarbeiter ganzheitlich sehen und jede Unterstützung zuteil werden lassen, damit diese frei, ohne Sorgen, für den Beruf arbeiten können",

    Kernthemen des Coachings, das ein EU-Projekt ist und dort eigentlich aus der Suchtprävention kommt, sind Selbstmanagement, Work-Life-Balance und Erziehungskompetenz. "Die Menschen sollen einen besseren Umgang mit den Fakten lernen",

    Ziel sei, "gesunde Alternativen" zum Zusammenbruch unter Mehrfachstress zu entwickeln.

    Die Themen in der Elternwerkstatt sind:
    • Sich der sozialen Netzwerke bewusster werden. Lernen, Hilfe anzunehmen und um Hilfe zu bitten.
    • Sich seiner Ressourcen bewusst werden und einen möglichst positiven Umgang mit Stress, der täglichen Gratwanderung zwischen Familie und Beruf, finden.
    • Entspannungsmethoden sowohl situativ als auch längerfristig wirkend erlernen.
    • Optimierung der Kommunikation in allen Lebensbereichen - sowohl mit den Kollegen als auch mit den Kindern, den Familienmitgliedern.
    "Es wird von den Eltern vor allem auch als positiv empfunden, sich untereinander auszutauschen und über Lösungsstrategien zu reden".

    "Erhöhte Konzentrationsfähigkeit und vermehrte Produktivität während der Arbeitszeit"
(Der Standard, Printausgabe 17./18.9.2005) )

Keine Kopfstuecke mehr

    Herbert Hufnagl - der nächste Spaßmacher und der netteste von allen. Der einzige Grund, den Kurier zu lesen (wenn ich vom Thomas Maurer am Sonntag absehe).
    Aus dem Nachruf im Kurier:

    "Und doch blieb er Journalist buchstäblich bis zum letzten Atemzug. Sohn Michael erzählte ihm, wie wir diese Nachruf-Seite planten. Er hörte zu, dann fiel sein Kopf zur Seite."

Horror

    "Nachdem mir heute schon ein sichtlich gealteter Hermann Klein in Begleitung seines Altenbetreuers Günter entgegengewankt ist, ein mürrischer Direktor an mir vorbeischoss, um irgendwelche deutschen Gäste zu empfangen, eine schleimige Pfeife anstelle der Veronika meine Abrechnungen entgegennahm und mich ermahnte, doch endlich meine Protokolle auf den Server zu stellen, starrte mir im Verwaltungs-Büro, das ich diensthalber aufsuchen musste, die Doppelarschfratze Grinder-Bleimler ins wehrlose Gesicht. Zuviel für einen ohnehin schon verkaterten Vormittag."

Firmenorientierung

    Liebe KollegInnen!
    Die Zuständigkeiten der Arbeitsmediziner und Sicherheitsfachkräfte wurde mit Anfang Oktober neu geregelt, nun sind die jeweiligen Firmen dabei, sich im Magistrat zu orientieren. Ich ersuche um Meldung per Mail an mich bis spätestens 21. Oktober, wer sich impfen lassen möchte, der genaue Impftermin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Mahlzeit

Von: Andrea Foltin
an: alle Bedienstete der MA 77. Abteilung 7
Betreff: WG: MDS-K-1033-4/05; Verbilligtes Mittagessen für Bedienstete des Magistrats; Änderung; Erlass der MD
    ----Ursprüngliche Nachricht-----
    Von: Krainer Doris Im Auftrag von MA 77 Post
    Gesendet: Dienstag, 04. Oktober 2005 11:37
    An: Gernherr Monika; Kiplinger Andreas; Gerngoß Swea; Vielau Margit; Themer Erika; Krimnis Eveline; Griefult Andrea; Siemen-Titl Brigitte; Fienstal Christine; Vollgut Brigitte; Schneider Claudia; Siegbert Erika; Leitenberger Gerhard; Schuschnoi Ingrid; Semnler Josef; Wächter Petra; Tramont Schinkel-Zwolfing Veronika; Simoncik Elisabeth; Mehran Hans; Liestenbuch Kinga; Liebscher Anton; Reimnic Sylvia; Pfluger Heinz; Geschnalk Wolfgang; Siebenbrunn Erika; Ribarits Wolfgang; Gelegent Monika; Siebenkern Waltraude; Hofmann Christine; Foltin Andrea; Fischer Michaela; Kleber Jennifer; Morbidak Waltraud; Niemandol-Kernaus Christine; Gastheim Elisabeth; Anfkelö josefa; Tischler Michaela
    Betreff: WG: MDS-K-1033-4/05; Verbilligtes Mittagessen für Bedienstete des Magistrats; Änderung; Erlass der MD

    Die MA 77 - Zentrale übermittelt folgenden Erlass zu Ihrer Information.

    Mit freundlichen Grüßen
    Reinham-Kegler Roberta
    Magistrat der Stadt Wien
    Magistratsabteilung 77
    Rathaus
    1082 Wien
    E-Mail: rre@m77.magwien.gv.at <mailto:rre@m77.magwien.gv.at>
    Tel: (+43 1) 4000-77777
    Fax: (+43 1) 4000-99-77777

    l-----Ursprüngliche Nachricht-----
    Von: Liebscher Marianne Im Auftrag von MD-GB Strategie Post
    Gesendet: Dienstag, 04. Oktober 2005 09:10
    An: erlass_dst-l
    Cc: erlass_nachrichtlich-l
    Betreff: MDS-K-1033-4/05; Verbilligtes Mittagessen für Bedienstete des Magistrats; Änderung; Erlass der MD

    Mit freundlichen Grüßen
    Gerhard Leimgruber
    Magistratsdirektion
    GB Strategie
    Rathaus, 1082 Wien
    Tel. 40 00-566666
    Telefax: 40 00-99-566666
    E-Mail: leg@dmd.magwien.gv.at

    MDS-K-1033-4/05 Wien, 3. Oktober 2005
    Verbilligtes Mittagessen für Bedienstete des Magistrats;
    Änderung
    Erlass

    An
    alle städtischen Dienststellen

    Aufgrund einer Änderung der Rechtsansicht der Bundesfinanzverwaltung sowie aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung wird der Erlass der Magistratsdirektion vom 7. Juni 1989, MD-1290-1/89, wie folgt geändert:

    1. Im Punkt 5. "Ausgabe der Gutscheine" hat der erste Satz des zweiten Absatzes zu lauten:

    "Die/Der Ausgabeberechtigte hat auf Verlangen jeder/jedem teilnahmeberechtig-ten Bediensteten für einen Zeitraum von höchstens fünf Wochen im Vorhinein für jeden Arbeitstag, an dem voraussichtlich mit deren/dessen Dienstleistung in Wien zu rechnen ist und an dem sie/er im Rahmen dieser Aktion ein Mittagessen ein-nehmen will, einen Gutschein auszufolgen."

    2. Ferner wird im Punkt 5. "Ausgabe der Gutscheine" im ersten Satz des dritten Ab-satzes die Wortfolge "in der betreffenden Woche" durch die Wortfolge "in einer der betreffenden Wochen" ersetzt; gleichzeitig hat der letzte Satz des dritten Ab-satzes zu entfallen.

    3. Im Punkt 7. "Einlösung der Gutscheine" hat lit. d) zu lauten:
    "Die Verwendung von mehreren Gutscheinen pro Arbeitstag durch eine/n Be-dienstete/n ist zulässig, sofern der Wert der abgegebenen Gutscheine in Summe 4,40 EUR pro Arbeitstag nicht übersteigt."

    Dieser Erlass ist allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nachweislich zur Kenntnis zu bringen.

    Der Magistratsdirektor
(Namen und MA geändert)

Durcheinandergebrachter Blick

    "Die Ehrung für Jelinek habe allen fortschrittlichen Kräften irreparablen Schaden" zugefügt und den Blick auf Literatur als Kunstform durcheinander gebracht, zitiert die Zeitung «Svenska Dagbaldet» Knut Ahnlund. Der 82-Jährige erklärte am Dienstag seine Mitgliedschaft in der Schwedischen Akademie für beendet. Unmittelbar vor der für Donnerstag erwarteten Vergabe des diesjährigen Preises schrieb Ahnlund in der Stockholmer Zeitung „Svenska Dagbladet", die Entscheidung für die österreichische Autorin sei ein Skandal.
    Er sei sich sicher, dass lediglich ein Bruchteil der auf Lebenszeit gewählten 18 Jurymitglieder ein Buch von Jelineks „monomaner und eingleisiger“ Autorenschaft mit ihrer „klagenden und lustlosen Gewaltpornografie“ gelesen hätte.
Ich tippe darauf, dass er ein Jahr lang "Lust" gelesen hat. Und sich männlichkeitsmäßig auf den Schlips oder sonstwo hingetreten fühlte.
Und nun, quasi aus aktuellem Anlass bricht sich die Empörung Bahn.

Da nach dem Selbstverständnis der Akademie die Mitgliedschaft auf Lebenszeit anberaumt ist und eine vorherige Beendigung nicht vorgesehen ist, scheinen die Perspektiven des schwedischen Autors eher im Letalen angelegt zu sein.

Publikumsdienst

Der Garderobier Gerhard Spring erzählt von seinem Berufsbild im Wiener Burgtheater:
    Es war noch unter Peymann, als ich beim Einstellungsgespräch gefragt wurde, warum ich denn als Künstler im Publikumsdienst arbeiten wolle. Die Antwort darauf weiß ich erst heute, zehn Jahre später, nachdem das Burgtheater zu dem Dienstleistungsapparat geworden ist, der vom Künstler ebenso viel Dienstfertigkeit verlangt wie vom Publikumsdiener Kunstfertigkeit. Es war unvermeidlich, dass das Burgtheater, dessen Elemente Menschen und ihre Handlungen sind, bei fortschreitendem Rückzug des Staates aus seiner Dienstleistungsverpflichtung gegenüber dem Publikum immer mehr zur Wiedergabe von Diensten übergeht, zur reinen Wiedergabe von Publikumsdiensten werden musste.

    Das Burgtheater kam als Luxus auf die Welt und verstand, sich zum Bedürfnis zu machen. Gegenwärtig ist der Publikumsdienst der einzige gegenständliche und fantastische Inhalt des Burgtheaters. Während er anderswo laut Regieanweisung das Publikum am Einlass hindert und verärgert, kreisen hier die Billeteure laut Dienstplan mit Glückwunschbilletts um die Burg, um allen "alles Gute" zum permanenten Einlass zu wünschen. Mein Dienstplan umfasst nicht nur, dem Publikum aus oder in den Mantel zu helfen, sondern auch, es ihm nur vorzuspielen, während ich es nur auf seine Geldtasche abgesehen habe. Mein Lieblingsdienst ist jedoch der, das Publikum in seiner Gestik und Mimik so genau einzustudieren, dass ich es, sollte es eines Tages ausbleiben, der Reihe nach im Saal vertreten kann. Insgeheim hoffe ich also doch auf den Applaus für das Publikum, den mir dann meine Kollegen von der Bühne spenden werden. (DER STANDARD, Album, Printausgabe vom 24./25.9.2009)

Tramontana

Schlechte Zeiten sind das für Spaßmacher, Satiriker...: Waechter, Tramontana.

Einen ausführlichen Nachruf gefunden.

Hippopotomonstrosesquippedaliophobie

und 584 andere Ängste gefunden.

basierend auf "The Phobia List".

Hippopotomonstrosesquippedaliophobie heißt übrigens Angst vor langen Wörtern.

Wahltag mit Brecht

    Es war nicht gut, was gewesen ist.
    Es ist nicht gut, was kommen wird.
    Warum sehe ich den Wahltag
    Mit Ungeduld?


(Verzeih, armer B.B.)

Bruelle ich zum Fenster raus

    klingt es stolz und herrlich,
    laufen alle schnell davon -
    bin ich so gefährlich?


Kontrollgesellschaft und Schule

einige Lehrer haben die Gouvernementalität entdeckt:

schulheft 2/2005
Kontrollgesellschaft und Schule
    Kontrolle ist die eine Seite; Individualisierung, Vergrößerung der "Freiheit" die andere. In der Selbstkontrolle kommen die beiden zusammen.
    Mit "Kontrollgesellschaft" hat Michel Foucault eine gültige Formel für die Verhältnisse im neoliberal formierten Kapitalismus geliefert; es geht nicht nur Ökonomisierung und Flexibilisierung; beide sind begleitet durch neue Formen des "Selbst-Regierens", subtiler Formen der Herrschaftsausübung, ... Schule spielt dabei natürlich eine zentrale Rolle!
u.a.:
  • Deleuze: Postskriptum über die Kontrollgesellschaften
  • Gerhard Patzner: Schule im Kontext neoliberaler Gouvernementalität
  • Alfred Schirlbauer: Menschenführung durch Evaluation und Qualitätsmanagement
  • Michael Sertl: Von der entfremdeten Arbeit zur entfremdeten Person. Anmerkungen zur kontrollgesellschaftlichen Wende in den schulischen Formen der Leistungsbeurteilung
  • Helmut Breit: Das Bildungsdokumentationsgesetz. Eine harmlose Datenerhebung oder ein weiterer Schritt zum "gläsernen Mensch"?
  • Michael Rittberger: Kontrollgesellschaft und schulische Erziehung.

"chief Internet evangelist"

was für eine schöne Berufsbezeichnung :-)