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Klimavernichter Kleinweich


Unter der Überschrift "Schlecht geschriebener Code ist ein Klimakiller" schreibt der Standard:
Ein großes Potenzial für effizienteren Stromverbrauch sieht Schmidt in der Software-Entwicklung: "Schlecht geschriebener Code ist ein Klimakiller." Denn wenn der Prozessor wegen komplizierter Software-Befehle mehr arbeiten muss als nötig, wird entsprechend mehr Strom verbraucht. "Wir haben durch schlecht geschriebene PHP-Skripte eine hohe Ressourcenbelastung", sagt Schmidt. Was sich im Einzelfall kaum bemerkbar macht, wird bei millionenfacher Verwendung zum Kosten- und Klimafaktor.
Der Anteil von Microsoft an dieser Klimabelastung wäre eine hübsche Berechnung wert.

Was Kinder glücklich macht,


weiß das Bezirksjournal ("...ismus mit Hintergrund"), nämlich eine



da brauchen sie keine Maulkörbe, sie können von der Leine gelassen werden und auch ein bißchen Lärm machen. Ein Paradies für unsere Lieblinge.

Auch die Mütter und Väter können sich dabei entspannen und Erfahrungen austauschen, z.B., welche Pfeiferln am Besten wirken, und wann es angebracht ist, ein bißchen strenger mit den Kleinen zu sein und ihnen mittels einer Tachtel zeigen, wo's langgeht.
Höchstens mit einer zusammengerollten Zeitung aber! rufen die Wattebäuschchen-Eltern!
Doch die Kampfkinder-Eltern winken nur ab: Verzärteln gilt nicht. Kinder brauchen die Herausforderung und eine klare Linie: Positiv und negativ. Positiv ist, wenn sie brav sind. Negativ ist, wenn sie es spüren. Nämlich den starken Willen des Anderen. Den sie nie vergessen dürfen!

Da beginnen auch die Wattebäuschchen-Eltern darüber nachzudenken und werden beim nächsten Regelverstoß ihres Kinderrudels energischer auftreten und die Widerspenstigen spüren lassen, wer das Sagen hat. In der Hundezone für Kinder und auch außerhalb!

U-Bahnfahrers notabene


Unlängst klang es aus dem Lautsprecher der U-4-Garnitur auf der Strecke nach der Station Landstraße Richtung Hütteldorf, nachdem eine Mutter ein Kleinkind auch während der Einfahrt des Zuges ziemlich unbekümmert bis an den Rand des Bahnsteigs hin- und herlaufen gelassen hatte (mitgeschrieben von Hedonistin):
"Sehr geehrte U-Bahn-Benutzerin! Wenn Sie Mutter eines Kleinkindes sind und dieses Kind eine Auszeit vom Wagerl benötigt, dann nehmen Sie das Kind im U-Bahjn-Haltestellenbereich bitte an die Hand und lassen es nicht allein umherlaufen.

Ich würde mich dann wesentlich besser fühlen.

Obwohl es natürlich nicht um meine Befindlichkeit geht, sondern um die Sicherheit Ihres Kindes.

Danke für Ihre Umsicht!"

Conny und die neuen Medien


Da gabs in den 70ern diesen Dampfplauderer in der Institutsgruppe. Dann war es lange ruhig. Doch in den 90ern ging es los und in den letzten Jahren hört man ihn aus allen Ecken und Enden auf alles und nichts ununterbrochen antworten, z.B. auf die Interviewfrage, was er von der Verwendung von Wikis in der Philosophie hält:
Solche Versuche hat es auch schon vor der Verbreitung des Computers gegeben. Schreibkollektive waren etwa eine große Errungenschaft der DDR-Wissenschaft. Das vergisst man heute alles. Ich besitze selbst Bücher aus dieser Zeit, in denen keine Namen von Autorinnen und Autoren genannt wurden, sondern nur etwa "Schreibkollektiv des Instituts XY der Universität Jena" oder so. Das ist also keine originäre Idee der neuen Medien, sondern war früher ein gesellschaftspolitisches Konzept - mit wenig Erfolg. Die Frage ist: Warum sollten heute solche Formen kollektiven Arbeitens erfolgreicher sein, nur weil sich die Mediensituation verbessert hat?
Herbert Hrachovec, gegen dessen Philowikis sich das Gebrabbel richtet, hat sich dankenswerterweise die Mühe gemacht, auf diesen Holler elegant zu antworten .

Doch die Emanation der Flasche des Weltgeists wird wohl weiter reiten im dies und im das.

Devotimierung

Beim Schreiben über die Gefahr der Demotivierung der Bediensteten durch die Maßnahmen der Abteilungsleitung "gelang" mir dieser hübsche Vertipper: Devotimierung. Da steckt devot drinnen, weiters ein votieren und schließlich blinkt auch ein optimieren durch.

Jetzt braucht es nur noch eine passgenaue Anwendung und schon haben wir ein neues Wort :-)

... sondern die Welt

 
1. Barbara Riener arbeitet auch als Nationalratsabgeordnete 25 Wochenstunden in ihrem alten Job (?) als Personalvertreterin, berichtet der Kurier vom 20.5.07:
"Als Personalvertreterin berate ich Menschen in ihrer Karriereplanung, bei Problemen mit Kollegen und in privaten Fragen."
Fehlt da nicht noch was? Vertretung der Belegschaft gegenüber dem Dienstgeber etwa?

2. PolizistInnen knallten einen Ruhestörer mit den Worten: "Du g'schissener Wichser, schleich de ham!" gegen ein Auto und gegen einen Strommasten, was den Ruhestörer zu Ohnmacht, Schädelbasisbruch und Gehirnblutung verhalf. Die PolizistInnen wurden freigesprochen und verlangen vom ruhig gestellten Ruhestörer Schmerzensgeld für eine Meniskusläsion des Einen und für eine Prellung am Handgelenk der Anderen insgesamt 13.000 Euro, berichtet der Kurier in der selben Ausgabe.

3. Nicht ich bin verrückt, sagt Helge Schneider, sondern die Welt.

Was tun Jäger und wie werden sie geschützt?


Dankenswerterweise gibt folgende FAQ ausführlich Antwort, inklusive dem alten Märchen, dass Raben Kitzen die Augen aushacken.
(...) Jäger töten Tiere mit heißen und kalten Waffen, so, wie sie selbst getötet werden wollen.

Was sind heiße oder kalte Waffen?
Heiße Waffen sind Schußwaffen. Kalte Waffen sind Klingen, wie Hirschfänger, Nicker oder Spieße, wie Saufeder oder Ger.
Wer will selbst getötet werden?
Niemand will getötet werden. Wenn es denn sein muß, töte andere nur so, wie du selbst getötet werden möchtest, nämlich schnell und gründlich - ohne lang zu leiden.

Der Jäger schützt Wild und Forst vor Raubwild und Raubzeug, wie vor Wilderern und Holzdieben, notfalls mit der Waffe.

Der Jäger schützt sich selbst. Jäger sind für Verbrecher beliebte Beute geworden, denn ein Jäger hat das, was ein Verbrecher nötig braucht, nämlich immer Waffen meist Auto und vielleicht sogar ein bißchen Taschengeld. Jäger sind im Wald in der Regel allein, so daß Verbrecher keine Zeugen fürchten. Jäger tragen also zu deren eigenen Schutz Kurzwaffen , nämlich Pistole oder Revolver und immer Messer, um sich gegen einen verbrecherischen Angriff auf Leib oder Gut wehren zu können. Jäger sind leicht zu finden, da sie sich meist im Wald in der Nähe eines dort abgestellten (Gelände)wagens auf einer weithin sichtbaren Kanzel aufhalten.
Aber ich schlage dessen trotz vor "Schützt euch selbst. Laßt Eure Waffen zu Hause!"
Nein, denn ohne Waffen jagt es sich schlecht. Ohne Waffen schütze es sich schlecht.

Jäger achten Ihre Beute innerlich im Andenken. Äußerlich wird das Wild mit Bruch, letztem Bissen, Strecke zu legen, Stücke zu verblasen, gewürdigt.
(...) Der Jäger schießt als Jagdschutz Raubwild (Wolf, Bär, Luchs hier nicht), Fuchs, Marder und Raubzeug, wie wildernde Katzen (häufig außerhalb und weit von den Ortschaften), Waschbären, Enok (=Marderhund), Hunde (selten), die das Niederwild wie Reh, Hase, Fasan, Rebhuhn, Wachtel, Schnepfe usw. gefährden.
Ich nehme an, du meinst, Katzen töten die Jungtiere? Ich kann mir beim besten Willen keine Katze, die ein Kitz reißt, vorstellen. Nie!
Ich auch nicht. Füchse können das schon eher. Raben hacken den Kitzen erst die Augen aus, bevor sie sich von achtern an die ranmachen. Katzen mäuseln meist draußen. Im Frühjahr allerdings sind Katzen ganz wild auf Junghasen in der Sasse, sowie Fasanen-, Birk- und Haselwild-, Rebhuhn-, Wachtel-, Wiesenweihen-, Kiebitz- und aller Watvogelküken und so weiter. Deshalb werden als Niederwildschutz, des Niederwildes Feinde, wenn nötig eben auch Katzen, draußen im Felde geschossen!
Wer schützt eigentlich die Tiere (Würmer, Käfer), die von eurem Wild verzehrt werden?
Niemand.
Jäger tragen also zu ihrem eigenem Schutz Pistole, Revolver und immer Messer. Fühlt man sich als Jäger damit dann wirklich besser?
Ja.
(...)

Tauziehen

um Saddams Hinrichtung

titelte der Standard in seiner Printausgabe vom 30./31. 12., als dieses Tauziehen bereits entschieden war.
In der e-Ausgabe ist aus diesem beliebten Turnsaalwettkampf ein ordinärer "Streit um die Hinrichtung von Saddam" geworden.
Ist eigentlich irgendwie was anderes.

Der dritten Art

    Die Sonne schaut ganz anders aus als Licht im Morgengrauen. Der Zottel zieht mich schon recht energisch. Aus dem Nichts erscheint der Astralkörper der Hausmeisterin, wie Madame Mim hat sie plötzlich einen Besen in der Hand und beginnt in der Haltung des Glöckners von Notre Dame unter unseren über den Zaun hängenden Rosensträuchern, welche nicht nur einmal Gegenstand von ihr in Auftrag gegebener Beschwerden waren, das ebenfalls beschwerdeanhängige Laub aus unserem Garten zu kehren. "Swill goa nimma Winta werdn" herrscht sie mich freundlich an. Eine unserer Katzen kehrt ebenfalls, nämlich heim von ihrem nächtlichen Ausflug. Ein weiteres beliebtes Thema in den Genossenschaftsbriefen. Ich sage "jo" und Zottel zieht mich aus dieser Situation. Der Tag hat an Schärfe gewonnen. Die Sehnsucht nach einem Paralleluniversum bleibt.

Eine neue Welt schaffen.

Wie meint Lisa Marahiel, Sprecherin von Exozet interact so treffend:
    In Second Life gibt es noch viel unverbrannte Erde, auch was das Marketing betrifft
aus dem Standard.